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Antikensammlung. KONSTANTINOPEL. 7. Route. 107 Museums. *75. Lykischer Sarkophag, aus den sidonischen Königs-
gräbern
(S. 105 bei 48), unter dem frischen Eindruck der Parthenon-
reliefs
geschaffen. Der spitzbogig gewölbte Deckel weist nach Lykien
hin (vgl. S. 108); in den Giebelfeldern ein schönes Sphinx- und ein
Greifenpaar. Auf den Hauptseiten des Sarkophags sind Reiter auf
der Eberjagd und Amazonen auf der Löwenjagd dargestellt; auf den
Schmalseiten Kentauren, die um die Jagdbeute streiten, und Ken-
tauren
im Kampf mit dem Lapithen Kaineus. **76. Alexander-
sarkophag
, wie der vorige aus den sidonischen Königsgräbern, ein
vorzüglich erhaltenes attisches Originalwerk aus dem Ende des IV.
oder Anfang des III. Jahrh., wichtig auch durch die reichen Reste
der Bemalung auf dem pentelischen Marmor. Die Darstellung
Alexanders d. Gr. auf den Reliefs der zwei Hauptflächen gab Anlaß
zu der unhaltbaren Annahme, daß hier die Grabstätte des Eroberers
gefunden sei. Die vordere Langseite des tempelförmigen Sarkophags
füllt eine Reiterschlacht zwischen Makedoniern (nur mit der Chlamys
bekleidet oder gepanzert) und Persern (mit Beinkleidern); die
Kämpfer sondern sich in fünf Gruppen; die am weitesten links zeigt
Alexander auf einen Perser eindringend, dessen Pferd schon nieder-
gesunken
ist; die am weitesten rechts einen makedonischen General
und dessen verwundet vom Pferd sinkenden Gegner. Auf der Rück-
seite
ist eine Jagd dargestellt: in der Mitte ein persischer Reiter,
dessen Pferd ein Löwe in die Brust beißt; zwei Reiter eilen zu Hülfe;
der links, mit dem königlichen Diadem, ist Alexander. Die rechte
Schmalseite enthält noch eine Schlacht-, die linke eine Jagdszene.
Die Giebelfelder des Deckels sind gleichfalls von Kampfszenen aus-
gefüllt
. Schön sind auch die Schmuckbänder, besonders das Wein-
laub
am Deckel. Die drei hier im Mittelraum des Saales an den
Wänden aufgestellten Sarkophage 77, 78, 79, von der gleichen
Tempelform, aus pentelischem Marmor, aber ohne figürlichen Schmuck,
wurden neben dem Alexandersarkophag gefunden.

Im hinteren Raum des Saales sind zehn Steinsarkophage in Mumien-
form
und zwei Köpfe von solchen aufgestellt (vgl. S. 105 zu 48).
Sie stammen aus den sidonischen Königsgräbern (83, 88, 89, 90) und
sonst aus dem alten Phönikien und Kölesyrien und gehören dem
VI.-IV. Jahrh. an. Die ältesten sind in Ägypten gearbeitet ( 90,
s. unten), die jüngeren in der von Ägypten übernommenen Form wohl
in Phönikien, z. T. gewiß von griechischen Künstlern. Der älteste ist
wahrscheinlich 90. Sarkophag des Tabnit, König von Sidon (zweite
Hälfte des VI. Jahrh. vor Chr.
), wie die phönikische Inschrift lehrt. Er
kommt aus den sidonischen Königsgräbern, hatte aber vorher einem
ägyptischen General gedient, dessen Hieroglypheninschrift gleichfalls
auf dem Deckel steht. Er ist also ägyptische Arbeit etwa vom Beginn
des VI. Jahrh.
; ein Gegenstück, in dem Eschmunasar, Sohn des
Tabnit, bestattet war, befindet sich im Louvre. In dem Glaskasten
die Mumie des Tabnit. Der reiche Schmuck der Leiche wird im
Tschinili Kiosk aufbewahrt (S. 117). Die Vitrinen im Hintergrund